Kardiologische Rehabilitation

In der kardiologischen Rehabilitation behandeln wir Patientinnen und Patienten nach einem akuten Ereignis (z. B. Herzoperation, Herzinfarkt) oder bei chronischen Erkrankungen (Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen). Wir unterstützen Sie darin, in Ihren gewohnten Alltag zurückzukeh­ren und Ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die kardiale Rehabilitation nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-OP senkt das Risiko, an deren Folgen zu sterben um 20 – 25 Prozent. Das belegen grosse Studien. Der Nutzen dieser Rehabilitation ist somit vergleichbar mit dem von Statinen, Betablockern und Aspirin. Weniger als 30 Prozent der Patienten nehmen jedoch nach solch einem Vorfall an einer Reha-Therapie teil. Dabei ist die Verbesserung der Lebensqualität nach der Therapie immens.

Was ist kardiologische Rehabilitation? 

Die kardiale Rehabilitation verändert nicht das Geschehene. Sie trägt dazu bei, die Leistung Ihres Herzens zu verbessern. Aufgrund eines Herzleidens (Herzinfarkt, Herzversagen, Koronarographie oder nach einer Herzoperation) zielt das supervisierte kardiale Rehabilitationsprogramm auf eine nachhaltige Stabilisierung der «kardialen Gesundheit». Das Reha-Programm besteht aus den drei folgenden – gleich gewichteten – Elementen:

  • Durchführung einer Bewegungstherapie und Beratung bezüglich körperlicher Aktivität: Das Bewegungstraining verbessert das Zusammenspiel von Herz, Gefässen, Lungen und Muskeln. Nach einem mindestens 3-wöchigen intensiven Training wird sich Ihre körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.
  • Schulung für eine «herzgesunde» Lebensweise: Kontrolle der Risikofaktoren, Ernährungsberatung und Rauchstopp.
  • Beratung und Schulung zur Verminderung von Stress: Stehen Sie häufig unter Stress, kommt das Herzkreislaufsystem nicht zur Ruhe. Das führt zu einem dauernd erhöhten Blutdruck, wodurch das längerfristige Risiko für eine Herzkreislauferkrankung steigt. 

Welche Ziele verfolgt die kardiologische Rehabilitation? 

  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Senkung der Häufigkeit von Rehospitalisation und von Aufenthaltskosten
  • Verbesserung der Lebensqualität und Verminderung der psychosozialen Krankheitsfolgen
  • Senkung der Dauer der Arbeitsunfähigkeit und vermehrte Rückkehr an den Arbeitsplatz
  • Stabilisierung und eventuell sogar Rückgang der Atheromatose
  • Stabilisierung der Herzinsuffizienz
  • Senkung der Mortalität
  • Kosteneffektivität, sowohl individuell als auch gesellschaftspolitisch

Wann ist eine kardiologische Rehabilitation sinnvoll?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu den grossen Gesundheitsproblemen. In der Schweiz ist es die häufigste Todesursache und der dritthäufigste Hospitalisierungsgrund (Bundesamt für Statistik, 2015). Die koronare Herzkrankheit entsteht als Manifestation der Atherosklerose, einer degenerativen Gefässerkrankung, welche auch für zerebrovaskuläre Insulte (Hirnschlag) sowie für Durchblutungsstörungen der Beine und Nierenversagen verantwortlich ist.  Zur effektiven Behandlung stehen heute sogenannte invasive und nicht invasive Behandlungsverfahren zur Verfügung. Zu den invasiven gehören Angioplastie (Ballonkatheter- und Stent Behandlung) und die Bypass Operation. Eine invasive Therapie muss in jedem Fall durch begleitende medikamentöse Massnahmen ergänzt werden. Dazu gehören einerseits gerinnungshemmende Medikamente, Lipidsenker, Blutdruckmedikamente und Betablocker, welche alle nachweislich die erneuten Krankheitsmanifestation und die Sterblichkeit verringern können und anderseits gehört zu den sehr wichtigen Massnahmen 'die Prävention'. Zur primären Prävention gehört die Lebensstilveränderung, Nikotinkarenz, gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und Bewegung. Zur sekundären Prävention zählt die Rehabilitation. Sie ist unbedingt zu empfehlen. Obwohl der Nutzen wissenschaftlich belegt ist: Die kardiale Rehabilitation wird trotz hoher Effektivität und Effizienz in der Schweiz zu wenig in Anspruch genommen.

Was ist der Nutzen der kardiologischen Rehabilitation?

Die koronare Herzkrankheit ist eine lebensbedrohliche chronische Krankheit. Über Ihre zukünftige Lebensqualität entscheidet deshalb nicht allein die korrekte medizinische Behandlung eines akuten Ereignisses (z. B. eines Herzinfarkts). Denn die zugrunde liegende Ursache, die Arteriosklerose, verschwindet nicht einfach nach der Spitalentlassung. Sie wird sogar weiter fortschreiten, wenn es Ihnen nicht gelingt, ungesunde Lebensgewohnheiten über Bord zu werfen. Deshalb ist entscheidend, dass der Patient selbst etwas für seine Gesundheit tut. Ein kardiales ambulantes oder stationäres Rehabilitationsprogramm zeigt Ihnen die notwendigen Vorbeugungsmassnahmen und begleitet Sie darin: Bewegung, gesunde Ernährung etc. Zurück im Alltag gilt es, das Gelernte konsequent und auf Dauer anzuwenden. 

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